Bei Temperaturen von über 30 Grad wird heute von sportlichen Betätigungen im Freien abgeraten. So warnte der Radiosprecher am Pfingstsamstag kurz nach 6 Uhr. Die vier Läufer vom TV Haibach hörten diese gut gemeinten Worte nicht, denn sie waren schon unterwegs beim Keufelskopf Ultratrail kurz KUT. Ein Lauf über 86 km und 3400 Höhenmetern. An 4 Getränkestellen gab es nur Wasser und die vorher abgegebenen Getränke. Aber nichts zu Essen. Das mussten die Läufer vom Start weg schon dabeihaben. Der Churfrankentrail mit seinen 10 gut sortierten Verpflegungsstellen ist da gegen purer Luxus. Das erste Teilstück bis km 24 konnte noch gut geschafft werden. Etwas rauf und runter. OK. Es war noch angenehm kühl. Dann wurde es schon heftiger steiler und vorallem wärmer. Kaum hatte man sich gefreut nach einem langen Downhill endlich unten zu sein ging es keine 20 Meter weiter den ganzen Berg wieder hoch. Einen Steinbruch mussten wir sogar hoch klettern. Auf dem 3. Teilstück merkte ich schon, dass die Kraft langsam nachlässt. Die Hitze zermürbte zusehends. Zum Glück hatte ich beim VP 3 (km 55) neben dem Energiedrink ein alkoholfreies Bier deponiert. OK. 15 Minuten Pause. In Ruhe trinken, mit kaltem Wasser den Körper runter kühlen, Trinkrucksack auffüllen, Vitamine und Magnesium rein und in die Trinkflasche Wasser, das ich unterwegs dann zum Kühlen von Kopf und Nacken nutze. Und weiter. Berg ab laufen geht noch gut. Auf ebener Strecke so halb und halb und Berg auf langsam gehen. Ab und zu stehen bleiben um den Kreislauf zu stabilisieren. Beim VP bei km 71 noch eine kurze Pause um alles wieder aufzufüllen und weiter Richtung Ziel. Nach knapp 13 Stunden hab ich es endlich geschafft. Fix und fertig. Erst mal bei Oliver bedankt, der heute bei den VP´s aushalf und dann nur noch hinsetzten und ausruhen. Gerhard hatte es besonders schwer. Er hatte sich verlaufen und dadurch abgekürzt. Gerhard kennt die Regeln. Also wieder zurück zu dem Punkt an dem er sich verlaufen hat und auf der richtigen Strecke ins Ziel. Das Missgeschick kostete ihn mindestens eine Stunde. Trotzdem blieb er noch eine gute Stunde unter dem Zeitlimit. Belohnt hat er sich hierfür mit dem deutschen Meistertitel. Sein einziger Konkurrent hatte längst aufgegeben. Weitere Podiumsplätze für den TV Haibach gab es für Manuela Schwind (3.Platz W40) und auch für mich (3. Platz M55). Manu hat sich auch gequält. Vor allem die Hitze bereitete ihr die größten Probleme. Deshalb war für sie die Hälfte der Strecke Wandertag angesagt. Pech hatte unser bester Ultratrailer Swen, der im letzten Jahr auf einen tollen 19. Platz lief. Dieses Jahr war er im Vorfeld krank und entschied sich das Rennen sicherheitshalber bei km 34 abzubrechen. Viel Glück Swen bei deinen Vorhaben an der Zugspitze und am Mont Blanc. Ein Top-Lauf gelang Mario Höllstin von der LUT auf Gesamtplatz 9 und Deutscher Meister M40. Etwas traurig war im Nachhinein der Veranstalter Eric Tuerlings. Denn 230 waren gemeldet, 189 gestartet und lediglich 113 im Ziel. Jetzt hat er mehr als 100 Ultra-Medaillen übrig.

85 km Platz AK Zeit
Willi Melcher 3 / M55 12:52 St.
Gerhard Roth 1 / M65 14:41 St.
Manuela Schwind 3 / W40 14:47 St.

 

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